DONNA: AVANTGARDIA FEMINISTA NEGLI ANNI ´70

Gabriele Schor hat abgesehen davon, dass sie die Sammlung Verbund in Rom in der Galleria nazionale d´ arte moderna parken konnte, einen Begriff geprägt: FEMINISTISCHE AVANTGARDE, das sitzt, und schreibt den wichtigen Beitrag der Künstlerinnen der 70er Jahre fest. Vor allem aber hat sie den Fokus erweitert, den Cindy Sherman hat es zur weltweit anerkannten, geschätzten Künstlerin geschafft, viele andere Künstlerinnen blieben weit hinter ihren männlichen Kollegen zurück, vor allem finanziell (wie immer noch bei den Gehältern in Austria)

Eine der Künstlerinnen, der die besondere Aufmerksamkeit im Rahmen der Sammlungstätigkeit gilt, ist Birgit Jürgenssen, die nun ihre Vermarktung nicht mehr erleben konnte, die früh verstorbene Wienerin stand im Schatten von Valie Export und wurde kürzlich mit einem großen Buch positioniert. Auch Renate Bertlmann ist mit dabei im internationalen Reigen der relevanten Künstlerinnen, die teils recht bekannt wurden, wie Martha Rosler und Hannah Wilke, andere Künstlerinnen aber eben nicht - das trifft auch für andere Länder zu. Dabei ist anzumerken, dass es ende der 70er anfang der 80er eine Welle relavanter internationaler Ausstellungen gab, und diverse Künstlerinnen damals auch recht bekannt waren wie Annegret Soltau z.B. dann aber nicht so international transportiert, gesammelt, präsentiert wurden, also aus heutiger Sicht als Wiederentdeckung gehandelt werden können

Ana Mendieta zeigt stellvertretend für damals fast alle Frauen, das ungute Gefühl, die gläserne Decke nicht durchstoßen zu können, einen Ausgrenzungsvorgang im Berufsleben trotz Ausbildung und Qualität, nur des Geschechtes wegen. Frauen wollen sich selbst verwirklichen hieß es damals, damit waren sie als ernstzunehmende Konkurrenz sowieso obsolet. Bemerkenswerter Weise hatten dann in der Folge Künstler durchaus die kreativen Praktiken der Künstlerinnen aufgegriffen, und hatten damit auch Erfolg. Neben den Benachteiligungen durch Mehrfachbelastung durch nicht vorhandene Arbeitsteilung in der Familie, war eine oft hinter vordergründig "charmanten" Äußerungen gepflegte Runtermache, ein nicht ernst genommen werden, eine Taktik der Männer, die ganz schön Nerven kostete, und etwas dünnhäutigeren Künstlerinnen schwer zu schaffen machte.