'NOW and WHEN: Australian Urbanism' 3D Installationen vorhandener Städte + Visionen für neue Lebensformen
Technological advances are set to change the way we design our cities
(Pressetext) Nur, kann man heute noch technologischen Fortschritt gegen "natürliche" Resourcen ausspielen? Produzieren nicht Denk- oder Strategiefehler Katastrophen auf beiden Seiten? Ist nicht eine weltweite Verflechtung von Ursache und Wirkung Grund genug ein regionenübergreifendes Konzept suchen zu müssen? Wir bauen nur mehr mit Holz? Was bitte? Und warum? Wo kommt das viele Holz her? Eine Auffächerung in kleinteilige Strukturen, die sich besser auf unterschiedliche Ansprüche einlassen können, ist zweifelsohne das Gebot der Stunde, was aber nicht heißen muss, dass damit das große Ganze aus dem Blickfeld gerät. Mit Verniedlichungen, Anbiederungen an einen Geschmack der Massen hat man zwar populistisch genug agiert um gewählt zu werden, die Probleme der Zeit sind aber weiterhin auf der Strecke geblieben. Auf utopische Vordenker kann man ebensowenig verzichten, wie auf faire Praktiker, die Kunst und Natur in Einklang bringen wollen. culture_nature verschränkt, Hand in Hand ist als Programm auf den Punkt gebracht im spazio thetis zu sehen und überzeugt mehr als z.B. der Metropolis-Gedanke der Franzosen. In vielen Fällen ist der Beitrag einfach eine Kunstinstallation, was man daraus schließen könnte ist unklar. Den Goldenen Löwen für den Besten Pavillion bekam das jünste Mitglied im Kreise, das Königreich Bahrain, für eine Untersuchung zu den sich seit Jahren negativ entwickelnden Küstenregionen. Ehemals als Einnahmequelle wichtig, sind die Fischer und Perlentaucher keine tragende Säule im Wirtschaftsleben mehr und durch Landgewinnung immer mehr an den Rand gedrängt. 3 Fischer(Hütten) signalisierten im Arsenale als real aufgebaute Objekte, wie das aussieht, und eine Befragung vieler Küstenbewohner zu ihrem Verhältnis zum Meer, kompettierte die Recherche. Das ist, wie das im dänischen Diskurs anklang, eine gute Voraussetzung, um Planungen erst zu beginnen, wenn man weis, was da faul ist und wenn man weis, was die Leute vermissen. Das ist es aber auch schon. Das Konzept, was nun dagegen gemacht wird, werden kann, ist ja nicht da. Honoriert wurde die Bescheidenheit, dass ein Land, das genug Geld hat, genug schicke Bautätigkeit hat, sich auf ein Problem besinnt. Neue technische Voraussetzungen zu ventilieren, wie im Kanadischen Pavillion, könnten Schubkraft haben: HYLO ZO I C G R O UND PHILIP BEESLEY Canada Pavilion .12th International Architecture Exhibition Venice Biennale. La Biennale di Venezia 20 10
Join us! Meinte die impulsive Direktorin der 12. Architekturbiennale Kazuyo Sejima (Bild:rechts) deren Thema und Vorgehensweise große Offenheit signalisierte. Eigene Arbeiten von SAANA, dem siegreichen Architekturbüro (Pritzker Preis) der Direktorin und ihrem Kollegen Ryue Nishizawa, vorgeführt im Teatro Piccolo Arsenale, zeigten ein neues Verständnis von Architektur, eine Abkehr vom Repräsentativen, hin zu nutzerbezogenen Strategien, die dennoch nicht der Schönheit und eines neuen Formenvokabulars entbehren, und sicher nicht in ausgetretenen Pfaden wandeln: Die Zeit der Kreation von neuen Strukturen scheint angebrochen: Das heißt keinesfalls, dass man über Kulturgeschichte einfach drüberfährt, Entwicklungen mißachtet, die großen Kunstwerke der Geschichte vergißt: Stolz präsentierte der Präsident der Biennale, Paolo Baratta die Bibliothek ASAC, das Archiv der Biennale von Vendig, in einem Teil des Palazzo delle Esposizioni, Giardini, ein sehr angenehmes, zum Aufenthalt einladendes Ensemble: Diskussionen fanden zahlreich statt: Vor dem dänischen Pavilion, eine der typischen Fragen: Die Entwicklung von Städten, und, wie integriert man die Bewohner und deren Bedürfnisse oder Meinungen, ohne damit gleich in rückwärtsblickenden Stillstand zu verfallen, denn die Mehrheit ist selten innovativ. Öffentliche Hearings haben sich in Kopenhagen bewährt, soferne sie noch vor der eigentlichen Planung stattfanden, das ergab brauchbare Hinweise darauf, was die Menschen in erster Linie haben wollen. Danach sind Architekten und andere Fachleute gefragt, die weder populistisch noch egozentrisch agieren. Ein ganz besonders spannendes Thema hatten sich die Australier vorgeknöpft, am Dach der Guggenheim Collection: POST EVENT CITIES: Was geschieht nach den großen Events mit den Bauten, brauchen wir überhaupt diese repräsentativen Weltausstellungen, und wofür? Wie verbindet man den großen Aufwand mit einer Nachnutzung, oder, spannt man im besten Falle die Weltausstellung vor ein gerade für diese Region nutzvolles Thema, eine Strukturerneuerung die sich nachhaltig poitiv auswirken kann? Brisbane 1988, Shanghai 2010, und Milano 2015 wurden gegenübergestellt: Milano wird ein Strukturprojekt liefern, jenseits herkömmlicher Ausstellungen. Auch Selbstgesprächen (Vorträgen) bekannter Architekten konnte man lauschen, nach Wahl sozusagen, im Arsenale: Mehrfach sind Kunstinstallation zu beobachten, die nicht unmittelbar auf konkrete Umsetzungen zielen, das Thema aber dennoch visualisieren: China setzt auf wortlose Poesie: Vor dem Pavilion spiegeln einige wie Wassertropfen gesetzte Metallflächen die historische Bausubstanz im Arsenale, geheimnisvoll verborgen hinter einem silbernen Vorhang, der sich im Wind bewegt, liegt eine weitere Installation in einer alten, verrosteten Anlage, ein Weg führt, leicht bergan, aus einer Mauer brechen Vögel auf..... Zeitgenössische technische Spielereien machen Spaß, obwohl man die Modelle auch real hinstellen könnte. Den Code mußte man geschickt vor der Screen schwenken und konnte so ein Ensemble errichten/aufrichten. Chile hat nach dem "Earthquake" ein klar difiniertes Programm: Wiederaufbau, Restauration auf unterschiedlichsten Ebenen und da sind auch einfache Module gefragt, die vom Nutzer selbst aufgebaut werden können, das Haus aus dem Versandkarton. Österreich hat auch ein klares Programm: Werbung: Der Pavillion als Plakat: Beworben wird die Internationalität in zwei Richtungen, die namhaften Österreicher die im Ausland bauten, die namhaften Ausländer die in Österreich bauten. Die berühmte Geschichte, der Österreichpavillion selbst dient hier als Gerüst. Die Österreichgemeinde lauschte den Worten der Ministerin, die stolz auf ihre Weltoffenheit den ausländischen Komissär Eric Owen Moss präsentierte, und leider wieder einmal auf ein paar interne Seitenhiebe nicht verzichten konnte, sowie auf SPÖ-Werbung, was aber in einem internationalen Kontext sowieso niemand versteht, der Bundespräsident eröffnete kurz und ohne salbungsvolle Worte. Wie kommunikativ sind diese Events eigentlich? So ähnlich geht es ja auch bei den anderen Eröffnungen zu. Wirklich international ist nur die Eröffnungspressekonferenz der Biennale selbst, die Listen im Stundentakt für Pressekonferenzen gibt es nicht mehr, das geht sich mit zunehmender Länderpräsenz auch nicht mehr aus. Die "Internationalen" besuchen nur mehr wen sie durch Arbeit kennengelernt haben, und ziehen ansonsten die Runde um das faszinierende Angebot wahrnehmen zu können.
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