k/haus reloaded nennt
sich eine Vortragsreihe, initiert und begleitet von Christian Helbock,
Künstler und Mitglied des k/haus, die sich mit der Positionierung des
Künstlerhauses und möglichen Alternativen auseinandersetzt. Da treten
nun diverse Fachleute auf, die Erfahrungen mit Kunstvereinen und
ähnlichen Institutionen gemacht haben, und darüber sprechen wollen.
Mit Barbara Steiner, derzeit Direktorin der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leibzig wurde das Feld gekonnt beleuchtet, nicht zuletzt weil sie sich auch sehr gut auf ihren Vortrag vorbereitet hatte, und auch bezüglich Künstlerhaus ein wenig recherchierte. Es sind ja viele Begriffe letztlich nicht so genau, Galerie für Zeitgenössische Kunst zum Beispiel, das ist im Falle von Leibzig ein städtisches Museum. So ähnlich ist das ja auch mit den Künstlerhäusern, Kunstvereinen, ecetera, die Bezeichnung bezeichnet oft nicht genau den Inhalt, und die öffentliche Meinung über eine Institution ist nochmal ganz was anderes, die hinkt der aktuellen Entwicklung meist beträchtlich hinterher. Kunstverein, Genossenschaft, Kommerzielle Galerie: Zu hybriden Trägerschaftsmodellen von Kunstinstitutionen, war das umfassende Feld, über das Barbara Steiner sprach, wobei sie feststellte, dass sich vor allem die finanziellen Strategien und Möglichkeiten immer wieder massiv verändern. Den Mäzen gibt es nicht mehr, meinte sie, denn die potentiellen Sammler gründen eigene Museen und Galerien, somit sind sowohl die Museen, als auch Kunstvereine, Künstlerhäuser, zunehmend auf die öffentliche Hand angewiesen. Das Sponsering ersetzt nicht das Mäzenatentum aus vielen Gründen: Die Geldquelle ist ja oft das Werbebudget, daher wird nicht gefördert was neu oder experimentell ist, oder die Vielfalt aufrecht erhalten würde, sondern was ohnehin schon alle kennen, oder ein Hype zu werden verspricht. Die Förderung geschieht auch nicht mehr mit diesem persönlichen Ansatz, also der Neigung des Mäzens, der sich auch aus persönlichen Gründen für ganz bestimmte Kunstrichtungen entschied. Im Ausgleich dazu, ist aber nun nicht die öffentliche Hand für Experimente eingesprungen, denn auch sie geht zunehmend einen Erfolgsweg der finanziell definiert ist, scharf ausgedrückt, neoliberale Tendenzen überall. Das Museum, dem sie vorsteht, darf zum Beispiel nicht verkaufen, deswegen wird es auch fast ausschließlich von der öffentlichen Hand und dem Trägerverein finanziert. Darüber hinaus ist Galerie-Arbeit nur mit ganz anderen Strategien erfolgreich, Kunstmessen und viel gezielte Kommunikation. Nun sind die Spielformen doch nicht überall gleich, daher nimmt sie Amerika mit gutem Grund aus, bei dem Statement, es gibt keine Mäzene mehr. Nun, das Feld ist in offener Entwicklung, vor allem ist auch die Eventisierung von Kunst ein Faktor, mit dem sowohl Museen als auch andere Ausstellungshäuser zu kämpfen haben. Letztlich läßt aber dann doch wieder mit "Sammlung" also Besitz punkten, der will aber gepflegt sein. Dei KünstlerInnen hingegen, haben wie alle Contentproduzenten das Problem, dass nicht ihre Arbeit, sondern nur die Vermarktung Thema sind. Es gibt also gute Gründe, die Lage im Kunstfeld zu thematisieren |