Geprägt von dem erfolgreichen Architekten und Sohn dieser Stadt, Joze Plecnik, attraktiv für Reisende durch einen bemerkenswerten historischen Stadtkern, belebt durch unzählige Lokale, welche das ganze Jahr über Sitzplätze im Freien anbieten, eine lockere Atmosphäre verstömend durch die  zahlreichen Jugendlichen (Universitätsstadt) die meist mit Fahrrädern unterwegs sind, dazwischen moderner Wohnbau der an die kommunistische Ära erinnert, und fast bedrückend, architektonische Zeugen dieser Zeit. Da und dort lustige Einfälle, wie z.B. das Computerfenster. Seit 16 Jahren findet das Festival City of Women hier statt. Haben Frauen nach wie vor eine spezielle Förderung nötig? Wie stellen sie ihre Probleme dar?

Eines der Highlights war der Auftritt der Guerilla Girls on Tour die zwar nach wie vor ihre Gorillamasken in der Öffentlichkeit nicht abnehmen, mehr Tragecomfort aber darin besteht, dass es nur mehr Halbmasken sind, leichter Zusagen getroffen werden können, weil es mehrere Partien, Gruppen von Gorilla Girls gibt. Ihr Thema war diesmal: The History of Women and Food. Wie gewohnt, werden die Guerilla Girls stets sehr politisch, schauen immer über den Tellerrand, vor allem dorthin, wo es eigentlich nichts mehr zu essen gibt. Das macht ihre feministischen Aktivitäten erstens sehr brisant, und zweitens auch weit allgemeinverbindlicher als viele andere feministische Kunstwerke/Kunstaktionen. Auch Männer müssen sich dadurch betroffen fühlen, nicht nur angegriffen. So ein Auftritt ist wie bei anderen Shows auch, schwungvoll, unterhaltsam und professionell durchgestylt. Nicht ganz verständlich ist, dass sie sich über das kochen-müssen-wollen-sollen? lustig machen, da heute erstens nicht mehr nur Frauen zu Hause kochen, sondern kochen zunehmend Kultstatus erreicht, weil in Anbetracht vieler minderwertiger Fastfood-Ernährung eine aufmerksame, gesunde, liebevolle Küche für Familien oder Communities ein Faktor geworden ist, der sehr zum Wohlbefinden der Menschen beiträgt. Je nach Region und Arbeitsmöglichkeit wird die Hausarbeit aber wohl immer noch mehr oder weniger an den Frauen hängen bleiben, bei weniger Arbeitsplätzen wieder mehr. Ein nicht ganz klärbarer Faktor ist die Nacktheit der Frau in der Kunst, auch und recht häufig bei feministischen Künstlerinnen. Möglicherweise ist das was als Kritik gemeint ist, dann doch als Voyeurismus konsumierbar, und nervt gerade Frauen durch den schlichten Faktor, dass es eben immer die Frauen sind, die nackt sind, was auch heißt, einsehbar, ohne zusätzlichen Status, ohne Schutzschild, und eben letztlich Ware.

Ein Sinn für hintergründigen Humor scheint aber gerade in den ehemaligen Ostblock-Ländern sehr ausgeprägt zu sein, schließlich war das jahrzehntelang eine der wenigen Möglichkeiten Klartext zu sprechen ohne verhaftet und deportiert zu werden, der hintergründige Humor wurde zur Kultur. Oreet Ashery brachte mit Hairoism eine Dauerperformance welche Unterdrückung + Gutgläubigkeit in vielen Spielformen, weit über die Unterdrückung der Frau hinaus zu paraphrasieren in der Lage war. Freilich bleibt immer die Frage offen - warum brechen die nicht aus aus den Ritualen? Warum machen sie nicht das Gegenteil davon? Warum glauben sie den Ausbeutern?

Die andere Komponente, eine selbstreflexive, autoerotische Sehweise ließ sich etwa bei Judith Witteman in ihrer Oracle Performance in der Scuc Gallery studieren. Mit der Sicht auf ein im Hintergrund sich langsam aber stetig bewegendes, wandelndes Brautbild, nahm die Performance einer nackten Frau, die sich zuerst mit Honig übergoß, und sich dann endlos am Boden wälzte, in einer Art erotischem Wohlgefallen, wohl externen Bezug auf gesellschaftliche Gegebenheiten, einer Attraktivität von einem bestimmten Status, geträumten Wünschen vielleicht nach Geborgenheit, nur, ist das wirklich noch das Bild der Frau von Heute?