Bei Sabine Groschup hat der Lautsprecher noch die Funktion einer Übertragung, in diesem Falle von der Uhr mit Vogelstimmen hinaus von der Ausstellung auf den Platz vor dem Museumsquartier in einen Baum.

Benoit Maubrey köpft den Sound in einer Audio Guillotine. Bevor der Akt, das Schauspiel beginnt, darf noch ein Besucher eine Eingabe machen, einen Text sprechen, oder was immer, dann fällt das Beil beziehungsweise eine  Art großer Hammer auf einen der zahlreichen Lautsprecher die auf einer Deponie eingesammelt wurden. Der Lautsprecher hält diese Tortur mehr oder weniger wimmernd, den Ton verzerrend kürzer oder länger aus, um schließlich zu verstummen.

Maurice van Tellingen stellt uns modellhaft ein bürgerliches Interrieur vor, zwei Lautsprecher auf einer zeitgnössischen Kommode spielen Ludwig van Beethoven´s 3. Symphonie, das allerdings im Format einer Puppenstube, oder einem Bild  an der Wand.

Werner Reiterer verwendet einen alten Elektroherd als Plattenspieler mit eingebautem Lautsprecher im Backrohr, bezieht sich in seiner Arbeit auf eine berühmte Ausstellung des Kurators Harald Szeemann: When Attitudes become Form, und aktualisiert diese ironisch zu: When Feminism Becomes Form. Das Kunstobjekt verfolgt die Besucher mit seinem Sound solange sich jemand in Reichweite des Herdes befindet.

Dawn Scarfe transportiert den je eigenen Klang von Weingläsern mit der Hilfe von Lautsprechern.

Diese Ausstellung ergibt ein sehr umfassendes Bild diverser Stratgien von Künstlern wie sie Sound und wie sie Lautsprecher einsetzen, und wird erweitert durch Kuratorenführungen, Vorträgen, Buchpräsentationen. Das Thema ist nicht nur ein griffiger Aufhänger für eine Ausstellung, die Linie wird durchgehalten, die zahlreichen Kunstobjekte, Videos, Installationen sind tatsächlich alle zum Thema passend gewählt. Georg Weckwerth, Künstler und Kurator läßt sein umfassendes Wissen über diesen Bereich der Kunst spielen.