The Swedish Art Critics Assotioation Press ISBN 978-91-633-4960-7

Die großen Zeiten der Kunstkritik sind vorbei, doch die Reflektion und die Recherche machen Sinn - den Standort bestimmen......

Die Publikation in englischer Sprache kann auch andere Kreise interessieren, die KünstlerInnen, die Institutionen, vielleicht auch ein kunstinteressiertes Publikum, die Galerien nach wie vor, denn sie sind ja in letzter Zeit nicht gerade mit Medienberichten überhäuft worden, meist genügt eine Ankündigung, und Texte, Berichte in Fachmedien sind, so hört man immer wieder, bezahlt.

Manchmal geschieht das ja auch voreilig, da werden Inserate geschaltet, weil man nicht den Nerv hat zu warten, ob der Content nicht doch auf "freiwilliges" Interesse stößt - Erfolg immer in Zahlen messen zu wollen, hat eben seinen Preis.

Die Publikation ist ein verspätetes Resultat eines Seminars im Moderna Museet in Stockholm 2004, dennoch ist das was da zu lesen ist nach wie vor gültig, das neue Jahrtausend scheint eigene Spielregeln entworfen zu haben. Der Direktor des Moderna Museet in Stockholm, Lars Nittve, ist selbst ein Beispiel dafür, wie sich die Blickwinkel und Positionen, die sogenannte Fachleute derzeit einnehmen, im Laufe des Lebens ändern, oder aber auch parallel vorhanden sind: Kunstkritiker (und/oder Kulturjournalist) Kurator, Direktor einer öffentlichen oder privaten Institution, aber auch Parallelaktionen KünstlerInnen+KuratorInnen und auch KünstlerInnen+KulturjournalistInnen sind inzwischen weit eher die Norm, als die Ausnahme, und die "Lehre" ob an Universitäten,  Kunsthochschulen, temporären Kursangeboten, all das ist Teil der Arbeit von sogenannten KunstkritkerInnen. Wie bringen sie das auf einen Nenner, wo liegen die Probleme, beziehungsweise ist das überhaupt ein Problem?

Was kann man aus dieser Publikation lernen:

1. Der vor allem finanzielle Erfolg von KünstlerInnen hat nur marginal mit Berichten von KunstkritikerInnen in Medien zu tun.

2. Der vor allem finanzielle Erfolg von KunstkritikerInnen hat ebenfalls nichts mit ihrer Arbeit in öffentlichen Medien zu tun, sie  arbeiten fast ausschließlich unterbezahlt als Freelanzer.

3. Diverse Angebote, die sich durch die Tätigkeit in dem einen oder anderen Feld ergeben, können korrumpieren, müssen aber nicht, es kommt auf die Haltung der Autoren an, und deren Durchhaltewillen, Einstellung und Kompetenz.

4. Die Themen Markt oder öffentliche Hand sind out of order, denn Druck wird überall gemacht - folgt man den Aussagen, so gibt es kaum eine "Unabhängikeit" sehr wohl aber einen Standpunkt, beziehungsweise ein Stehvermögen, das natürlich auch zu Brüchen mir der Institution führen kann, was zwar die Einnahmen kosten kann, aber kaum den Namen, das Ansehen.

5. Vermittlung geschieht heute anders als im letzten Jahrtausend, vor allem durch das Internet + paralle Tätigkeiten sind akzeptiert.