Ansichts Sache: Kunst am Bau - Baukunst in Oberösterreich im Verlag Anton Pustet erschienen.

In einem Schuber vereint ist das ganze Kompendium versammelt, eine eher theoretische Erwägung: Unscharfe Grenzen, Annäherungen zwischen Kunst und Bau, Kunst und Kirche auf Augenhöhe, und Kunst am Bau - Baukunst in Oberösterreich.

Wenn man sich die schönsten Werke und deren Bilder aus den Büchern herauspickt, stellt sich Zufriedenheit ein. Erfreulich ist auch, dass es offenbar derzeit kein Glaubensbekenntnis mehr gibt weder für noch gegen Kunst am Bau, oder wie man zwischenzeitlich das Arbeitsfeld nannte: Kunst und Bau. Wütende Angriffe von Architekturkritikern, die sich über Applikationen von Kunst auf Architektur lustig machten, übersahen ganz gerne, dass die Architektur oft auch nicht das Gelbe vom Ei war, und die Architekten dennoch glaubten, Kunst würde ihr Gesamtkunstwerk beeinträchtigen. Die Kommunikation beim Workflow war oft schlecht, das mag vielleicht besser geworden sein, dennoch war immer der Ausgangspunkt als Zusammenarbeit von Architekt und Künstler in einem frühen Stadium der Planung vorgesehen gewesen.

Letztlich hat sich aber in der Gesamtheit nicht viel verändert. Es finden sich herausragende Ideen und Realisationen, und eher bemühte Projekte, die nicht zu einer wirklich stimmigen Zusammenarbeit führten. Dennoch wäre es überzogen, die Resultate als der Architektur abträglich zu bezeichnen....man möge sich nur vor Augen halten, was wenige Jahre später sonst noch alles in den Räumen aufzufinden ist......das Unbewohnte ist Architekten oft  am liebsten.......darum lassen sie immer alles ohne menschliche Spuren fotografieren. Daher ist es immer wiedere erfrischend wenn die Kunst dieser Haltung etwas in die Quere kommt. Diese Auflockerungsübungen scheinen zur Zeit etwas besser anzukommen, erwünscht zu sein.

Freilich wünschen sich konservative Elemente immer noch schön verzierte historisierende Gebäude mit ihrer Ornamentik.

Es hat sich allerdings immer wieder gezeigt, dass mit der Zeit und der Gewohnheit die Bewohner zunehmend mehr Identifikation mit den vielleicht zuerst abgelehnten Arbeiten fanden.

Durchgesetzt haben sich die Neuen Medien, vor allem die Medienfassaden, der zusätzliche Pflegeaufwand wird nun nicht mehr gescheut, seit sich im Wettkampf der Städte um Imagegewinn herausgestellt hat, dass Kunst punktet.